Donnerstag, 11. März 2010

Canberra, das schwarze Loch - Bilanz des Grauens...


Wenn einer eine Reise tut,
dann tut er daran wahrlich gut,
sich einzupacken Hut & Mut
und einen Ersatz-Zylinderkopf...

Ja, also... Eins kann ich schonmal mit Sicherheit sagen: so oft wie in den letzten Monaten bin ich mein Leben lang nicht abgeschleppt worden! Achtung Lebensweisheit: die billigste Art zu Reisen ist auf dem Rücken eines Abschleppwagens. Ach, und nochwas: wenn so'n Zylinder-Dickkopf mal den Kopf verliert, dann können die nochso reiselustigen Passagiere und restlichen Autoteile erstmal einpacken. Das haben wir
dann 1 Tag nach Abreise, am 27. Januar, 300km süd-östlich von Canberra auch gemacht... Jedoch nicht, ohne uns zuvor davon zu vergewissern, dass wir tatsächlich im Paradies gestrandet waren - mit abgefahren psychedelischem Meeresleuchten bei Nacht und maledivisch, fast schon schmerzhaft schön daherkommendem Strand-Wasser-Prachtspiel bei Tag!







Montag, 25. Januar 2010

Und nommel...

Sohoho, uebermoin werden auf ein Neues die Segel gehisst und in See gestochen - diesmal hoffentlich ohne Bodensee der Marke Eigenbau und ohne Eskorte der gelben Engel (welche hier im nahezu bayerischen blau-weissen Kostuem daherkommen). Morgen ist hier erstmal Australia Day, da wedeln die Einheimischen wie wild ihre Flaggen und lobhudeln sich selbst. Es lebe der Nationalstolz! Ich werde mich mit Freunden nichtwedelnderweise im Garten verschanzen und totes Getier grillen...

Mahlzeit!

Sonntag, 24. Januar 2010

Auf der Stelle...

treten ich tu...

Aber dazu spaeter mehr - erstmal FROHES NEUES JAHR EUCH ALLEN!!! Ich hoffe, Ihr seid gut rinjeflutscht - ich hatte nen riesen Spass auf dem groessten und dollsten Festiwall das die suedliche Hemisphaere zu bieten hat gefolgt von sowasvon viel Spass mit Besuch aus Deutschland! Danke Joerg/ Juergen - wir vermissen dich wie die Hoelle!! =)

Ansonsten geht's grad weder vorwaerts noch rueckwaerts bzw. beides in gleichermassen vermessenen Ausmassen dass ich mich mit meinem Van wie ein einseitig fluegellahmer Vogel lediglich im Umkreis von 23km kreisfoermig um Canberra herum- anstatt fortbewege... Ich kenn jetzt auch schon ettliche Mechaniker, die sich alle schoen mein Erspartes untereinander aufteilen und wovon ich keinem mehr ueber den Weg geschweige denn mein Auto anvertraue... Naja, Mittwoch ist der dritte geplante Abreisetermin, mal sehen was sich Schmoo, mein durchfallbrauner Van diesmal einfallen laesst um das Nest nicht zu verlassen...

Kurzer historischer Rueckblick fuer die, die nicht wissen, 'was bisher geschah': Beim ersten Versuch, Canberra zu verlassen, waren Schmoo, die Sonne und ich so aufgeregt, dass ich nach nur 23km dachte, ich sitz in einem Dampfkochtopf - brodelnde Kuehlfluessigkeitsnebelschwaden dampften aus den Sitzen nach oben und raubten mir Sicht und Sinne waehrend Schmoo sich gleichzeitig auch unne rum eingenaesst und Australien um einem neongruenenen Bodensee bereichert hat! Nachdem die Aufregung und unser aller Gemueter wieder etwas abgekuehlt waren, sind wir mit haengenden Fluegeln und zittrigen Beinen & Reifen wacker zurueck nach Canberra geroedelt und ich hab mich von Quantas zum Festival fliegen lassen. Als ich drei Wochen spaeter beschwingt und mit neuem Tatendrang nach Canberra zurueck kam, um Schmoo vom Doktor gegen Hitzekollaps impfen zu lassen und das Abenteuer auf's neue in Angriff zu nehmen, zeigt der feine Van nicht das geringste Anzeichen von Sympathie und Gleichgesinntheit - jeglicher Tropfen Lebenslust schien in der gruenen Pfuetze 23km ausserhalb von Canberra versickert zu sein. Am Ende war zwar nur der Akku leer, aber fuer nen kleinen Moment hab ich an den ersten Worten meiner Grabesrede gebastelt... Naja, irgendwann haben wir's dann doch noch zum Autodoktor geschafft und uns einen Bericht drucken lassen, der besagt, dass das mit der Hitzeempfindlichkeit altersbedingt sei und wir, wenn wir nen Gang zurueck schalten gut und gerne einmal um Australien tingeln koennten. Sind wir also im Rentnermodus und 100 Dollar aermer wieder abgezwitschert, um eine Stunde spaeter erneut eine Pfuetze zu entdecken - diesmal nicht neongruen sondern pechschwarz und mit direkter Verbindung zum Motor. Direkte Verbindung ist hier durchaus woertlich gemeint und steht fuer einen kontinuierlichen makaronidicken Oelstrahl. Ach was war die Freude gross! Die weiteren Details werde ich mir und Euch ersparen - das Ende vom Lied war, dass derselbe Autopsychologe, der mir zuvor fuer 100 Dollar bescheinigt hat, dass soweit alles nicht-bestens-aber-okay sei, meinte das waer's, Feierabend, Schicht-im-Schacht oder zumindest nochmal ne Null dranhaengen an den vorigen Preis. Darauf hab ich mich artig bedankt und meine schwarze Oelspur von dannen gezogen, mich zu meinem altbewaehrtem deutschen Dieselmechaniker a.D. abschleppen lassen und der wollte auch nur 400 Dollar und mein Wort, dass ich ihm die Muehle nie mehr wieder vorsetze. Naja, jetzt faerht er wieder der Schmoo - die Oelspur hat sich in Rauch aufgeloest, was mich nicht weniger nervoes macht, da wir tatsaechlich eine zwar nicht konstante aber doch bemerkenswerte Rauchfahne hinter uns herziehen und ich befuerchte, dass wir entweder als Buschfeuer missinterpretiert werden oder die Menschheit denkt, wir haetten einen neuen Papst... Soviel zu 'Mittwoch soll's losgehen'... Ich mach jetzt erstmal ein Fotoshooting mit Schmoo als Model und werd sehen, wie gefragt durchfallbraune und -geplagte Vans in Canberra im Allgemeinen so sind...


Montag, 23. November 2009

Sie adväntscher cän bigin - 1. Schritt: Job kündigen

Wenn der einzige Weg, der direkt mittendurch is, hat man eigentlich so gut wie nix mehr zu verlieren - außer der Selbstachtung und seinem Job. Zweiteres scheint jedoch kein Verlust zu sein, eher vergleichbar mit der Reinheit in der Luft nach einem schwelenden Gewitter, oder der Unreinheit in der Luft, wenn man einen Furz, der einen den ganzen Tag lang geplagt hat endlich mit wehenden Fahnen zum Teufel jagt...
Ich fühl' mich jedenfalls herrlich entbläht nachdem ich mit durchgestrecktem Rückgrad und einem Jucken in der Rosette meine Kündigung überreicht und mit Nachdruck beteuert habe 'Noo, ei du not have to oversliep it, adios'. Klappe zu, Affe tot. Das schlimmste Kapitel meines bisherigen Bestehens in der Welt der Helden der Arbeit nähert sich dem Abspann und ein Furz reist um die Welt...

Mobbing heißt in Australiens übrigens bullying - weiß der Schinder, wo wir das mit dem Mob her haben (ist der erste Fall von Mobbing etwa bei Vileda aufgetreten?). Obwohl man sich tatsächlich wie der letzte Wischmob fühlt, der nach Feierabend noch durch die Bürolatrine gewienert wird, finde ich transportiert das Wort bullying die subtile Bulldozermentalität dieses menschenverachtenden Aktes viel eher. So sehr ich dieses Land der Verbrecher Liebe, so hat es mir doch zuverlässig die beschissensten, schmerzlichsten und zugleich hoffentlich lehrreichsten Erfahrungen in Sachen Arbeitswelt beschert. Hello Kulturschock, ei äm here!

Ich werde daher meinen bevorstehenden work & travel Trip einer Sozialstudie widmen und mich so vielen Jobs & Kollegen wie möglich aussetzen, um ein etwas mehr empirisch fundiertes Bild der Lage zu erhalten. Dieses Land hat weniger als 5% Arbeitslose, kann doch nicht sein, dass 95% der Bevölkerung mit Arschlochgenen verseucht sind...!

In diesem Sinne, auf eine vielfältige, bunte, bewusstseinserweiternde und blähungsfreie Reise - Ahoi!